CHRISTIAN SCHWIENBACHER
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WTBW Engelsburg | 2014 | Naturns, Italy
Mitarbeit: Roland Decarli
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Der Bestand der „Engelsburg“ ist eingebettet in eine Landschaft, die geprägt ist von Weinbergen mit den alten Steinmauern am Fuße des kargen und für den Vinschgau so charakteristischen Sonnenberg. Der nahe Kirchbach wurde durch eine hohe geschwungene Grabenmauer, die die Engelsburg nordseitig umklammert, entschärft. Das Gebäude selbst hat eine wechselvolle Geschichte: von der Hochnaturnser Schlosskapelle zur hl. Ursula über eine Schnapsbrennerei (von deren Besitzer schließlich auch der Name Engelsburg herrührt), bis zur Nutzung als Wohnhaus in neuerer Zeit. Das bedeutet natürlich auch, dass das Gebäude immer wieder adaptiert und umgebaut worden ist. Übrig geblieben ist ein romantisiertes Gebäude mit einem eigentümlichen Charme, das aufgrund seiner heutigen Form durchaus als Landmarke herhalten kann. In jüngster Zeit ist diese Eigenschaft stark verwässert worden durch das südlich angrenzende Gebäude, das nicht nur die Engelsburg als Landmarke angreift, sondern auch die Silhouette des gesamten Ortes verschoben hat. 

Aus dieser Situation ergibt sich ein Projektansatz, der als archäologische Spurensuche beginnt und ein Durchschreiten der Landschaft nach sich ziehen will. Die Steinwände des Weinbergs bilden dabei die Ausgangssituation. Beim neuen Gebäude geht man in den Weinberg hinein, durch ihn hindurch, tritt immer wieder aus ihm heraus, um schließlich beim Bestand der Engelsburg anzukommen. Das neue Gebäude spielt mit dem Weinberg, ordnet sich manchmal unter, tritt an anderer Stelle aber ganz selbstbewusst aus dem Weinberg heraus um im nächsten Moment wieder in der Landschaft zu verschwinden. 

Durch diesen Ansatz entsteht kein neues Gebäude, sondern eine neue Topographie. 

Die Teile des neuen Gebäudes verschmelzen dabei aber nicht einfach mit den Steinmauern, sondern grenzen sich sichtbar von ihnen ab. Putze oder behandelter Beton wären denkbare Vergegenwärtigungen der neuen Oberflächen, die mit den Steinmauern der Landschaft in einen Dialog treten können, ein Mittel, um die Lesbarkeit des neuen Gebäudes nach außen zu tragen. 
Einschnitte und Ausblicke wechseln und machen das Durchschreiten des Gebäudes zu einem Erlebnis. Bestehende Besonderheiten wie etwa die schöne steile Treppe, die den heutigen Eingang zur Engelsburg markiert, werden erhalten und durch Ergänzungen und oder Überbauungen nochmals in ein neues Licht gestellt.

Funktional ist das neue Gebäude sehr einfach aufgebaut:
Wo heute noch das Wirtschaftsgebäude steht, wird geparkt, und zwar unter dem ersten auskragendem Bauteil, das gleichzeitig als Sockel für das bestehende Gebäude der Engelsburg dient und ihre Sichtbarkeit als Landmarke erhält, vielleicht sogar unterstreicht. Von hier aus kann man über die alte Treppe in der schönen Hohlgasse hochsteigen und wie bisher die Engelsburg betreten. Oder man betritt Richtung Osten das neue Gebäude, steigt die Treppe hoch und gelangt ein Geschoß höher zur ersten und größten Wohnung. Im Treppenhaus weiter hoch tritt man wieder in die Landschaft hinaus oder in den Frühstücksraum. Tritt man ins von hier ins Freie hinaus, so hat man eine Ebene, die den Nutzern als Garten dienen kann, eine flache Plattform mitten in den Weinbergen, geschützt und mit einer wunderbaren Aussicht. Ein Geschoß höher befinden sich dann zwei Wohnungen und ein Gang, der den Geländelinien folgend zum alten Gebäude führt. Der dafür gedachte Verbindungsgang erschließt zwei mögliche Wohnungen im alten Gebäude, in dem die charakteristischen Stuben erhalten werden sollen. Ansonsten soll es möglichst zeitgenössisch umgestaltet werden. Der Keller soll als Weinkeller für Verkostungen und kleinere Feste nutzbar gemacht werden. Das Dachgeschoß wird der Wohnung im letzten Stock als Zusatzfläche zugeschlagen in Form einer Galerie oder eines einfachen Dachbodens mit Schlafgelegenheit. Das Bestandsgebäude soll also „nur“ saniert werden.

Das Erscheinungsbild des Bestandsgebäudes soll erhalten bleiben
 
Aus dem vorliegenden Entwurf ergeben sich also zwei umgestaltete Wohnungen im Bestandsgebäude, drei Wohnungen, ein Frühstücks- bzw. Aufenthaltsraum und einige Technik- und Lagerräume  im neuen Gebäude. 
Wichtig sind besonders der rücksichtsvolle Umgang mit dem Gelände und ein möglichst unverbauter Blick auf das Bestandsgebäude.
Arch. Christian Schwienbacher
Fallmerayerstraße 15
I 39042 Brixen (BZ) - Italien
T +39 0472 679313
E office@christianschwienbacher.it

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